Rezension Rezension | Kai Meyer und Lisanne Surborg – Imperator Juni 7, 2021

Imperator | Kai Meyer und Lisanne Surborg | Taschenbuch: 400 Seiten | Verlag: Knaur Taschenbuch | 14,99 € | ★★★★☆

Inhalt

Anna reist aus London nach Rom zu ihrem Onkel, um etwas an dem mysteriösen Mord an ihrer Mutter herauszufinden. Ein Jahr zuvor war diese angeblich von ihrem Vater umgebracht worden, was Anna sich allerdings nicht vorstellen kann. Ihr Onkel Bruno und seine Freunde arbeiten als Paparazzi, bei denen Anna anfängt zu helfen. Dort lernt sie Spartaco kennen, der ihr dabei hilft, der Geschichte ihrer Mutter auf die Spur zu kommen.
Parallel dazu folgen wir auch der Storyline von Palladino, der als Ex-Polizist den Mord an einem Künstler aufklären soll, doch schnell wird klar, dass er selbst irgendwie in den Fängen der reichen italienischen Familien verstrickt ist.

Meine Meinung

Ich weiß nicht unter welchem Stein ich gewohnt habe, oder wieso ich davor nichts von dem Audible Hörspiel gehört habe, auf dem das ganze basiert. Verrückterweise hab ich die Werbung dazu in der Ubahn öfter gesehen, aber mir nicht gedacht, dass das etwas wäre, auf das ich mal abfahren werde. Dabei fand ich Kai Meyer schon als Teenager total cool und habe die Arkadien Reihe geliebt!
Als ich bei Netgalley dann gesehen habe, dass es ein neues Kai Meyer Buch als Rezensionsexemplar gibt, habe ich nicht lange gezögert und mir nicht mal groß durchgelesen, worum es eigentlich geht.
Ich bin hier also ganz unvorbereitet reingestolpert, und das ist das beste was man machen kann!

All die Themen in dem Buch sind so dermaßen verrückt, dass man davor niemals sagen würde, dass das irgendwie gutgehen kann. Ohne jetzt spoilern zu wollen, aber eine Gruppe Leute, die denken, dass sie wiederauferstandene römische Imperatoren sind? Der italienische Konflikt zwischen Faschisten und Kommunisten in den 60ern? Unsichtbare Monster? Auf den ersten Blick klingt das wie wild zusammengeschmissene und absolut unterschiedliche Geschichts- und Fantasythemen. Aber wer hätte es gedacht – Kai Meyer und Lisanne Surborg verarbeiten das ganze so ineinander, dass man dieses Buch gar nicht aus der Hand legen will!

Ganz stark ist die Geschichte vor allem darin, die Spannung zu halten. Super turbulent bewegen wir uns von Schauplatz zu Schauplatz und wechseln dabei zwischen Anna und Palladino hin und her. Zum Teil mit bösen Cliffhangern zwischen den Kapiteln. Man wird quasi dazu gezwungen alles am Stück zu lesen. Stimmig fand ich es aber trotzdem, denn man hat nicht das gefühl künstlich hängen gelassen zu werden, nur um weiterzulesen.
Die Beschreibungen von Rom waren meiner Meinung nach exzellent. Man kriegt sofort Lust darauf, im Sommer durch die Gassen von Rom zu schlendern! Alles in allem vereint die Geschichte einfach so viele widersprüchliche Themen in sich, die miteinander aber auf wundersamerweise so gut harmonieren, dass man sich richtig darin verliert!

Klar, es gibt auch ein paar Schwachstellen – vor allem fand ich die Charaktere zum Teil zu wenig entwickelt oder beschrieben.
Dass Spartaco Anna zum Beispiel hilft fand ich ein bisschen random, oder dass die beiden dann so viel miteinander abhängen. Spartaco an sich ist auch irgendwie immer noch ein sehr mysteriöser Charakter. Gut fand ich widerum, dass das ganze nicht wirklich in einer Liebesgeschichte ausgeartet ist… was allerdings im zweiten Teil bestimmt noch kommt, wie ich vermute.

Die ganze Story zwischen ihrem Onkel und Anna fand ich einfach strange… Klar, es hat total zur Spannung beigetragen, aber am Ende hat mich die Wendung dann doch irgendwie umgehauen, aber nicht im Positiven… Da bin ich auch noch gespannt darauf, wie das Ganze im nächsten Teil weitergeht.
Auch Palladino fand ich manchmal nicht nachvollziehbar, beziehungsweise wurde über ihn noch nicht genug aufgeklärt. Aber ich hoffe das kommt dann im nächsten Teil.
Laura fand ich widerum sehr schön beschrieben, aber auch zwischen den Beiden scheint vieles noch ungeklärt zu sein.
Der Fokus von diesem Buch liegt aber auch nicht auf den Charakteren, sondern es geht vor allem um den sehr schnell voranschreitenden Plot. Wer also Lust auf ein bisschen Action und sehr viel Spannung hat, kann hiermit wirklich nichts falsch machen.

Ich hätte mir sogar gewünscht, dass das ganze Buch ein wenig länger wäre. Das Ende war ein wenig zu hastig, aber man kriegt sofort Lust auf den zweiten Band! Ich kann es gar nicht mehr abwarten!

Fazit

Zuerst wollte ich dem Buch fünf Sterne geben, aber nach ein paar Tagen hat sich die Euphorie ein wenig gelegt. Jetzt sehe ich sehe doch, dass es zwar nicht ganz perfekt war, aber wirklich sehr gut.
Wenn man bereit dazu ist, ganz unvoreingenommen in die Sache reinzugehen, liest man hier ein Buch, das man so schnell nicht mehr aus der Hand legen will!
Wer, genau wie ich, nicht warten kann – der zweite Band soll wohl erst mitte nächsten Jahres rauskommen – kann sich auf Audible schon die zweite Staffel holen. Ich werde mir aber erst die erste Staffel noch einmal anhören, um auch bewerten zu können, wie sehr das Buch darauf abgestimmt ist. Ich freue mich jetzt schon darauf, noch einmal in diese Welt abtauchen zu können!

Danke an Netgalley für das Rezensionsexemplar!

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